von Dölf Brodbeck, September 2019
Zwischen 1270 und 1276 errichtete das baslerische Geschlecht der Münch auf dem Felsen oberhalb des alemannischen Dorfes «Geckingen» eine Burganlage. Das Dorf wurde in die Befestigung miteinbezogen und galt in der Folge als Sperre der Strasse auf dem rechten Ufer des Birstals. Um 1315 ist der Dorfname «Geckingen» in «Münchenstein» übergegangen. Mit dem Niedergang des Adels gelangte 1515 die Stadt Basel in Besitz von Münchenstein. Das Schloss wurde zum Sitz der Obervogtei Münchenstein.
Die französische Revolution setzte dann der Vogteiherrlichkeit im ausgehenden 18. Jahrhundert ein Ende. Das Schlossgut wurde versteigert und die Burganlage als bequemer Steinbruch zum Bau von Häusern im äusseren Dorf ausgebeutet. Damit ist ein markantes Bauwerk und Machtsymbol von der Bildfläche verschwunden, jedoch auch die Möglichkeit der Dorfbevölkerung, im damals schwachen Nachtwächterstaat bei Bedarf Schutz zu finden.
1973 ist es der Gemeinde gelungen, das Areal der Kernburg zu erwerben. In der Folge konnten die Ruinenreste archäologisch untersucht und gesichert werden. Dem Kanton und der Gemeinde ist es zu verdanken, dass wenigstens die Reste des Schlosses auf vorbildliche Weise der Nachwelt erhalten werden konnten. Wenn auch aus Sicherheitsgründen die Schlossruine nicht frei zugänglich ist, lohnt es sich (z. B. im Rahmen einer Führung) auf den Schlossfelsen zu steigen.
Die Kulturkommission der Bürgergemeinde Münchenstein bietet jeweils im September eine Führung an. Der Termin wird rechtzeitig auf der Webseite und im Wochenblatt bekanntgegeben.
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